News June 2012

 

   
Jun 24, 2012 Mohammed Mursi wird Präsident von Ägypten
  Am 24. Juni gab die Wahlkommission das Ergebnis der Stichwahl um das Präsidentenamt bekannt. Mohammed Mursi wurde mit einer knappen Mehrheit von 51,7 Prozent zum Präsidenten von Ägypten gewählt. Er ist der erste demokratisch gewählte Staatschef des Landes. Hunderttausende feierten auf dem Tahrir-Platz in Kairo seinen Sieg. Der erste Islamist an der Spitze des ägyptischen Staates würdigte die Aufständischen, die den langjährigen autoritären Herrscher Husni Mubarak aus seinem Amt vertrieben haben. Der frühere Vorsitzende der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei der Muslimbrüder will Präsident aller Ägypter sein und einen zivilen und modernen Verfassungsstaat führen. Er möchte auch die Palästinenser unterstützen, bis sie ihre Rechte wiedererlangt haben. Mursi trat noch am Sonntag aus der Muslimbruderschaft aus und sagte zu, sich an die internationalen Verträge zu halten. Ein wichtiges Abkommen ist der Friedensvertrag mit Israel von 1979. Mursi möchte auch die Beziehungen zum Iran wiederbeleben. Die Position des 60-Jährigen wurde allerdings vom regierenden Militärrat geschwächt, denn dieser sicherte sich mit einem neuen Zusatz zur Verfassung die Kontrolle über die Gesetzgebung und die Ausarbeitung der Verfassung. Das von den Muslimbrüdern dominierte Parlament wurde aufgelöst. Der Militärrat will aber noch im Juni die Macht abgeben. Mursi betonte, keinen islamistischen Gottesstaat schaffen zu wollen und sicherte den Frauen ihre bestehenden Rechte auch weiterhin zu. Als Bekräftigung seiner Versprechen will Mursi eine Frau oder einen koptischen Christen als Vizepräsidenten ernennen.
 
 
 
Jun 17, 2012 Hooligan-Auschreitungen in Warschau
  Am 12. Juni kam es in Warschau vor der EM-Begegnung zwischen Polen und Russland zu schweren Ausschreitungen. Über 1000 russische Fans marschierten in einem Block zum Spiel ins Warschauer Nationalstadion. Mit diesem Marsch wollten sie ihren Unabhängigkeitstag feiern. Um die Stimmung nicht noch weiter aufzuheizen, verzichteten sie darauf, sowjetische Symbole zu tragen. Obwohl die Präsenz der Sicherheitskräfte besonders vor der russischen Botschaft massiv verstärkt wurde, versuchten polnische Hooligans immer wieder, die Russen zu provozieren und anzugreifen. Sie warfen Steine und zündeten Feuerwerkskörper. Auch eine Gruppe älterer Polen demonstrierte gegen Russland und warf der russischen Regierung vor, vor zwei Jahren den damaligen polnischen Präsidenten Lech Kaczynski beim Anflug auf die russische Stadt Smolensk ermordet zu haben. Während des Spiels versuchten Hooligans in der Innenstadt, durch einen Technik-Eingang in die Fanzone einzudringen. Dort hatten sich rund 100.000 Fans versammelt, die die Polizisten mit Steinen und Flaschen bewarfen. Als kurz vor dem Anpfiff die Nationalhymnen gespielt wurden, enthüllten russische Fans eine Flagge mit einer martialischen Figur mit einem Schwert und der Aufschrift "This is Russia". Der polnische Fanblock fühlte sich provoziert. Auch nach dem 1:1-Unentschieden gingen die Auseinandersetzungen zwischen den russischen und polnischen Fußballfans weiter. 15 Menschen wurden verletzt und mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Die Polizei nahm 138 Randalierer fest. Der polnische Staatspräsident Bronislaw Komorowski sprach sich für härtere Strafen gegen Hooligans aus.
 
   
   
Jun 10, 2012 Luisa Hartema wird Germany's Next Topmodel
  Die 17-jährige Luisa Hartema gewann am 7. Juni die siebte Staffel der Castingshow Germany's Next Topmodel, die auf dem deutschen Privatsender ProSieben ausgestrahlt wurde. Das Finale fand vor rund 15.000 Zuschauern in der Kölner Lanxess-Arena statt. Die schöne Ostfriesin, die von Anfang an als Favoritin gehandelt wurde, setzte sich gegen ihre drei Konkurrentinnen Dominique, Kasia und Sarah-Anessa durch. Sie war zusammen mit 50 anderen Casting-Teilnehmerinnen unter 15.700 Mädchen ausgewählt worden. Bereits während der Staffel überzeugte sie mit ihrem Beauty-Gesicht und ihrer perfekten Modelfigur die Kunden und erhielt einen Job nach dem anderen. Die 15-teilige Fernsehshow führte die Mädchen unter anderem nach Thailand, Mexiko, Los Angeles, New York und Paris. Während der dreistündigen finalen Show, die von Heidi Klum moderiert wurde, traten auch bekannte Popstars auf. Die Bands Gossip und Maroon 5 sowie Justin Bieber und Ivy Quainoo untermalten das Finale musikalisch. Luisa selbst durfte aus Jugendschutzgründen nach der Show allerdings nicht mehr auf die Bühne, weil sie noch nicht volljährig ist. Sie bekommt als Gewinnerin einen Vertrag mit der Modelagentur ONEeins Management, die von Heidi Klums Vater Günther geführt wird. Zusätzlich erhält sie einen zeitlich begrenzten Appartmentaufenthalt in einer Modemetropole ihrer Wahl. Luisas Foto wird auf dem Cover des deutschsprachigen Magazins Cosmopolitan erscheinen. Sie und die drei anderen Finalistinnen bekamen außerdem ein Auto der Marke Opel Corsa Color Line geschenkt.
 
   
   
Jun 03, 2012 Mubarak zu lebenslanger Haft verurteilt
  Der frühere ägyptische Staatschef Husni Mubarak wurde am 2. Juni zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sprach ihn wegen unterlassener Verhinderung der tödlichen Gewalt gegen etwa 850 Demonstranten schuldig, die ab Ende Januar 2011 18 Tage lang seinen Rücktritt gefordert hatten. Da ihm die Anordnung von tödlicher Gewalt nicht nachgewiesen wurde, entging Mubarak der Todesstrafe. Sechs ehemalige Polizeioffiziere wurden ebenfalls freigesprochen. Auch die Korruptionsanklagen gegen seine Söhne Alaa und Gamal wurden eingestellt, weil sie bereits verjährt sind. Sie müssen sich allerdings einem anderen Verfahren wegen Insiderhandels stellen und daher noch in Untersuchungshaft bleiben. Das Gerichtsurteil löste landesweite Proteste aus. Die Demonstranten sehen in dem Richterspruch einen Beweis für den anhaltenden Einfluss des früheren Regimes. Am 16. und 17. Juni wird in Ägypten ein neuer Präsident gewählt. Zur Wahl stehen Ahmed Schafik, der letzte Ministerpräsident unter Husni Mubarak, und Mohammed Mursi, der Vertreter der Muslimbruderschaft, der im Falle eines Wahlsieges das Verfahren neu aufrollen will und die Todesstrafe für Husni Mubarak fordert. Der schwer kranke 84-jährige Ex-Staatschef trug während der Urteilsverkündung eine schwarze Sonnenbrille und zeigte keinerlei Regung. Anschließend wurde er ins Gefängnis von Tora, einem südlichen Vorort von Kairo, verlegt. Auf dem Weg dorthin erlitt er einen Zusammenbruch und musste ärztlich versorgt werden. Mubarak kann gegen das Urteil Berufung einlegen. Der ägyptische Generalstaatsanwalt, der die Todesstrafe für Mubarak forderte, hat bereits Revision beantragt.